Kunstmuseum Singen: Viktoria Tiedeke neue stellvertretende Museumsleiterin

Das Kunstmuseum Singen und der amtierende Museumsleiter Christoph Bauer, der Ende 2026 in den Ruhestand gehen wird, erhielten zum 1. November 2025 im Haus fachliche Unterstützung. Mit der frühzeitigen Besetzung der Stellvertretung, die in einem mehrstufigen Verfahren berufen wurde, schafft der Fachbereich Kultur und Tourismus der Stadtverwaltung die Voraussetzung für einen fließenden und nachhaltig organisierten Übergang der Leitung des Kunstmuseums.

Das Programm 2026 stammt noch größtenteils aus der Feder von Christoph Bauer und wird in enger Absprache zwischen Leitung und Stellvertretung umgesetzt. Darüber hinaus wird sich Christoph Bauer seinem umfangreichen Forschungsprojekt zu Curth Georg Becker widmen. Neben dem wichtigen Know-How-Transfer schafft die temporäre Doppelbesetzung so den Rahmen dafür, organisations-strategische Maßnahmen gezielt anzustoßen und auch für 2027 ein exzellentes öffentliches Programm auf die Beine zu stellen.

Die Kunsthistorikerin und Kuratorin Viktoria Wilhelmine Tiedeke (*1985) wuchs in der EU-Regio Bodensee auf, studierte Kunstgeschichte, BWL und Spanisch an der LMU-München und in Santiago de Compostela (Spanien) sowie „Kulturen des Kuratorischen“ und „Transdisziplinarität“ an der HGB-Leipzig und der ZhdK-Zürich. Sie zeichnet ein breites und strukturelles Verständnis kuratorisch-kulturpolitischer Arbeit aus und stellte dies bereits im erfolgreichen Aufbau von vereins- oder stiftungsgeführten Kunst- bzw. Kulturinstitutionen unter Beweis, darunter dem Kunstverein Global Forest in St. Georgen, der 2024 mit dem Adkv-Art Cologne Preis ausgezeichnet wurde, und dem MPS-Studio e.V. in Villingen: Beide Institutionen avancierten unter ihrer (Co-)Leitung schnell zu festen Größen in der Kulturlandschaft des Südwestens. Nicht zuletzt als Sammlungsleiterin der Horst und Gabriele Siedle Kunststiftung in Furtwangen, einhergehend mit der intensiven Betreuung des Neubauprojekts des Siedle Hauses, hat sich Viktoria Tiedeke für die stellvertretende Leitung des Kunstmuseums Singen qualifiziert.

Neben ihren Erfahrungen in der zeitgenössischen Kulturlandschaft Baden-Württembergs ist Tiedeke auch überregional bestens vernetzt: zuvor war sie leitend und/oder kuratorisch u.a. in München, an den Kunstsammlungen Chemnitz und in Mexiko tätig.

„Ich freue mich sehr auf meine neue Wirkungsstätte. Das Kunstmuseum Singen hat einen hervorragenden Ruf, es gilt beeindruckende Fußstapfen zu füllen und zugleich frische Impulse zu setzten“, so Viktoria Tiedeke. „In kulturpolitisch turbulenten Zeiten und anlässlich gesellschaftlicher wie wirtschaftlicher Herausforderungen braucht es die Kontinuität etablierter Orte, die Suchenden neue Perspektiven eröffnen und Findenden einen Diskursraum geben. Das Kunstmuseum Singen bietet hierfür mit seiner tiefen Verortung in der Region und seiner Öffnung in den Stadtraum ideale Voraussetzungen.“