Etzwiler Bahn: Abstimmungstermin zur Machbarkeitsstudie

Ein Nachbericht zum Abstimmungstermin mit Vertretern aus der Schweiz und aus Deutschland bezüglich der Machbarkeitsstudie.

Ein Nachbericht zum Abstimmungstermin mit Vertretern aus der Schweiz und aus Deutschland bezüglich der Machbarkeitsstudie.

Eine Besprechung am 4. Dezember 2024 im Rathaus Singen diente der Vorstellung der Ergebnisse der abgeschlossenen Machbarkeitsstudie für die Reaktivierung der Bahnstrecke Singen – Ramsen (- Etzwilen) für den regelmäßigen Schienenpersonennahverkehr (SPNV) und dem Austausch zum weiteren Vorgehen. An der Besprechung haben Vertreter der Stadt Singen, der Gemeinde Rielasingen-Worblingen, des Landkreises Konstanz, der Kantone Schaffhausen und Thurgau, des Vereins zur Erhaltung der Bahnlinie Etzwilen – Singen (VES), der Stiftung Museumsbahn Stein am Rhein – Etzwilen – Hemishofen – Ramsen & Rielasingen – Singen (SEHR & RS), des Ministeriums für Verkehr Baden-Württemberg und der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) teilgenommen.

Die Studie für eine Reaktivierung der Bahnstrecke von Singen über Rielasingen-Worblingen bis Ramsen wurde gemeinsam von Singen und Rielasingen-Worblingen beauftragt und durch das Land Baden-Württemberg finanziell gefördert. Zusätzlich hat der Verein VES und die Stiftung SEHR & RS die Untersuchung einer grenzüberschreitenden Reaktivierung bis Etzwilen bzw. Stein am Rhein finanziert. Bereits im November 2024 war eine öffentliche Vorstellung in Rielasingen-Worblingen erfolgt. Im Ergebnis ergibt sich für beide vom Gutachter untersuchten Varianten (bis Ramsen / bis Etzwilen bzw. Stein am Rhein) ein Nutzen-Kosten-Verhältnis größer eins.

Alle am Gespräch beteiligten Akteure begrüßten den Abschluss der Machbarkeitsstudie. Eine kommunale Befassung in den Gremien und eine Abstimmung zwischen Singen und Rielasingen-Worblingen wird noch erfolgen. Zuvor wurde mit diesem Termin vor allem die Bewertung der Schweizer Kantone bezüglich der Ergebnisse der Machbarkeitsstudie eingeholt.

Im Gespräch signalisierten die Vertreter der Schweizer Kantone, dass sie die Variante 2 einer Reaktivierung über Etzwilen bis Stein am Rhein nicht unterstützen, da sie den prognostizierten verkehrlichen Mehrwert nicht sehen und die Buslinie ausreichend für die Erschließung insbesondere der Stadt Stein am Rhein besser geeignet ist.

In der Variante 1 einer Reaktivierung bis Ramsen wird hingegen eine deutsche Angelegenheit gesehen, die nicht auf Ablehnung der Kantone stößt. Für die Umsetzung der Variante 1 sind die Kantone gesprächsbereit, wenn die deutsche Seite das Projekt vorantreibt. Einig waren sich die Teilnehmenden, dass der Busverkehr zwischen Stein am Rhein und Singen im Falle einer Reaktivierung bis Ramsen entsprechend angepasst werden muss und dass in Ramsen ein moderner Umsteigepunkt zwischen Zug und Bus entstehen könnte.

Der Landkreis Konstanz äußerte seine Zurückhaltung und sieht vor allem Singen und Rielasingen-Worblingen als die maßgeblichen Akteure bei der Umsetzung. Der Verein VES und die Stiftung SEHR & RS ist einer notwendigen Elektrifizierung für die Reaktivierung gegenüber aufgeschlossen. Das Land Baden-Württemberg unterstützt die Reaktivierung weiterhin fachlich und finanziell, wenn das Vorhaben in den kommunalen Gremien eine Mehrheit findet.