Großes Interesse an Nordstadtversorger
Bei einer Bürgerinfo stellten Stadt, Edeka Südwest und Siedlungswerk rund 100 Interessierten die Pläne für das „Quartier am Remishof“ vor.
Auf ca. 13.000 Quadratmeter sollen auf dem geplanten „Quartier am Remishof“ etwa hundert Wohnungen sowie ein Supermarkt mit ca. 1.700 und ein Drogeriemarkt mit ca. 700 bis 800 Quadratmetern entstehen. Bei der Bürgerinformation im Rahmen der Quartiersarbeit Nordstadt stellten sich Stadtverwaltung als Eigentümer der Fläche und die beiden Bauherren Edeka Südwest und Siedlungswerk GmbH Wohnungs- und Städtebau den Fragen der etwa hundert Interessierten im Gemeindesaal der Liebfrauenkirche.
Dank unserer tollen Partner soll für die über 15.000 Einwohner der Singener Nordstadt ein Wohnquartier mit einem modernen Nordstadtversorger entstehen und nicht wie früher eine flache Flunder mit oberirdischen Stellplätzen, erklärte Oberbürgermeister Bernd Häusler zu Beginn der Veranstaltung. Hierfür war zunächst der Ankauf der Grundstücke durch die Stadt sowie eine Konzeptvergabe an kompetente Bauherren notwendig, woraus Edeka Südwest und Siedlungswerk als Partner gewonnen werden konnten. Bereits bei den Bauprojekten Malvenweg und am Herz-Jesu-Platz habe man sehr gut mit dem Siedlungswerk zusammengearbeitet, so Häusler weiter.
Nach dem hochwertigen Realisierungswettbewerb im Sommer 2023, bei dem das Büro MBPK Architekten mit AG Freiraum den Zuschlag erhielten, waren auch aufgrund der deutlich gestiegenen Baukosten, arbeitsintensive Detailplanungen im Hinblick auf die wirtschaftliche Umsatzbarkeit des Gesamtprojektes notwendig. Schließlich stecke der Teufel im Detail, betonte Stefan Duschl, Expansionsleiter bei Edeka Südwest. Damit beispielsweise die Anlieferung für den Lebensmittelmarkt und den Drogeriemarkt funktionabel genutzt werden kann, mussten zahlreiche Planvarianten mit dem Architekten erstellt werden - und das gelte auch für viele andere Planungsbereiche. Um die Lärmbelastung im Wohngebiet zu vermeiden, wird die Belieferung deshalb in einer fast 1.000 Quadratmeter großen Halle umgesetzt, so Duschl weiter.
Der Siegerentwurf, der weiter baulich umgesetzt werden soll, gibt aber auch hinsichtlich zusätzlicher zu erwartender Verkehre aus Anlieferung, von Kunden und Bewohnern hier den besten planerischen Ansatz, die umgebenden Wohngebiete weitestgehend zu schonen. Zu diesem Thema gab es zahlreiche Fragestellungen, die auch weitestgehend beantwortet werden konnten. Das „Quartier am Remishof“ mit seinem Edeka-Markt werde durch die vorhandenen zwei Haltestellen in der näheren Umgebung, die Lage am nördlichen Beginn der Fahrradstraße im Iben sowie eine geplante Nord-Süd Durchwegung zudem optimal mit Bus, Fahrrad oder auch zu Fuß erreichbar sein, so Fachbereichsleiter Thomas Mügge.
Die Planungen der Wohnungen auf der Ostseite des Gebiets durch das Siedlungswerk sind von Planungsseite nahezu abgeschlossen. Wie Markus Kliche, Projektmanager der Siedlungswerk GmbH, ausführte, in den drei Gebäuden seien 76 Wohneinheiten abgestuft mit maximal fünf Geschossen geplant. Vorgesehen sind Zwei- bis Vierzimmerwohnungen mit 45 bis 90 Quadratmetern. Pro Wohnung werde nach den rechtlichen Vorgaben ein Stellplatz gebaut, der viermal so teuer sei, wie das, was man für ihn in Rechnung stellen könne, so Kliche weiter. Zusätzlich stehen zwei Car-Sharing-Plätze zur Verfügung. In der Mehrzahl seien es Eigentumswohnungen, in Haus 2 entstünden ausschließlich geförderte Mietwohnungen, was mehr als die von der Stadt geforderten 25 Prozent seien, ergänzte Kliche. Hier soll auch ein Quartiersraum im Erdgeschoss allen Bewohnern etwa für größere Feiern zur Verfügung stehen.
Auch auf dem Edeka-Supermarkt werden Wohnungen mit 2-3 Etagen entstehen. Laut Duschl seien zwischen 24 und 28 Wohneinheiten geplant. Die Tiefgarage mit ca. 120 Stellplätzen ist für die Kunden und mit ca. 28 separat zugänglichen Privatstellplätzen für die Wohnungsbewohner konzipiert. Die Einrichtung von Praxen seien in dem Gebäudeteil direkt über dem Eingang der Marktflächen auch möglich.
Besonderes Augenmerk habe man nach Vorgaben der Stadt auch auf die Freiraumgestaltung gelegt, so Kliche und Duschl unisono. Es soll keine Alibibepflanzung werden, so der Tenor. So werden große Bäume gepflanzt und das Dach des Supermarktes mit Substrat bedeckt, sodass auch hier die Anpflanzung kleinere Bäume möglich ist. Wahrscheinlich werde das Gebiet an das erweiterte Blockheizkraftwerk (Nahwärme) der Thüga angeschlossen.
Nach derzeitigem Stand wird das Bebauungsplanverfahren im Herbst 2026 seinen Abschluss finden. Baubeginn soll dann Anfang 2027 sein, wobei von einer Bauzeit von 24 bis 30 Monaten ausgegangen wird.
