Bürgerinformation Martinsbühl: Große Entnahmemaßnahme im Waldstück notwendig
Bei der Bürgerinformation wurde angekündigt, dass im Waldstück „Martinsbühl“ im Dezember (ggf. Januar) kranke und gefährliche Bäume aus Sicherheitsgründen gefällt werden.
Das Waldstück „Martinsbühl“ zwischen Freiburger Straße und Bohlinger Straße ist ein beliebtes Naherholungsgebiet für das Wohnquartier in der Singener Südstadt. Gerade auch weil es in dem 90-jährigen Mischwald mit über zehn verschiedenen Baumarten einen Waldkindergarten, ein Waldklassenzimmer sowie viele Wege und Pfade gibt, hält es der städtische Revierleiter Julian Filipp für notwendig, aufgrund der zahlreichen schadhaften Bäume eine größere Baumfällung aus Gründen der Verkehrssicherheit vorzunehmen. Dies teilte er gemeinsam mit Oberbürgermeister Bernd Häusler bei einer Bürgerinformation in der Hardtschule der interessierten Öffentlichkeit mit. Der Gemeinderat war bereits im Sommer über die Notwendigkeit der Maßnahme informiert worden.
Die manuell durchgeführte Entnahmemaßnahme ist für Dezember geplant, könnte witterungsbedingt aber auch erst im Januar durchgeführt werden. Insbesondere im Areal an der Freiburger Straße neben dem Kindergarten St. Martin müssen zahlreiche Bäume entnommen werden. Auch wenn ohne Harvester und so schonend wie möglich gearbeitet wird, wird die Fläche nach der Entnahme „indifferent“ aussehen. Das Waldbild wird sich ändern, da es im Anschluss leider größere kahle Stellen geben wird, kündigte Filipp an. Da es zudem Schäden an den Wegen geben wird, muss der gekieste Hauptpfad wiederhergestellt werden.
Vor allem seien das Eschentriebsterben und die durch Hitzeeinstrahlung geschädigten Buchen betroffen. Bei der Maßnahme müssten jedoch sämtliche Baumarten gefällt werden, insgesamt etwa hundert Bäume, so der Förster. Dazu gehöre beispielsweise auch eine schöne Kirsche mit Stammfäule. Doch wie bei den anderen Bäumen drohten Äste abzubrechen oder der ganze Baum bei Sturm umzufallen. Erst kürzlich sei eine Esche auf den Rundweg gestürzt, berichtete Filipp. Insbesondere verfaulte Wurzeln würden die Standfestigkeit der Bäume gefährden.
Die Maßnahme wird etwa eine Woche in Anspruch nehmen. In dieser Zeit werden verschiedene Wege und Pfade im Martinsbühl gesperrt. Eine Durchwegung ist aber mit Umwegen immer möglich. Zudem wird in der Freiburger Straße eine Ampelschaltung eingerichtet, die aber nur bei dem Fällen eines Baumes in Betrieb genommen wird und die Straße für wenige Minuten sperrt.
„Natürlich wird es im Frühjahr eine Nachpflanzung mit Kirschen, Spitzahorn und Linden geben”, so der städtische Förster. Dadurch sei eine rasche Wiederbewaldung möglich. Zudem werden Nistkästen für Vögel und insbesondere für Fledermäuse aufgehängt. Den Abbau einzelner Biotopbäume werden Baumkletterer vornehmen. Aus Gründen der Biodiversität verbleibe auch einzelnes Totholz im Wald.
