Nachtwandernde in Singen

Seit Oktober 2011 gibt es das Projekt NACHTWANDERNDE (NW) in Singen. Dabei handelt es sich um Ehrenamtliche, die an den Wochenenden nachts durch die Stadt laufen, um eine entspannte Atmosphäre zu schaffen.

Die Nachtwanderer sind in erster Linie eine Anlaufstelle und Unterstützung für die Jugendlichen in Singen. Freitags, samstags und vor den Ferien gehen sie bestimmte Strecken ab und suchen Plätze auf.

Nachtwanderer sind dort anzutreffen, wo Jugendliche und junge Erwachsene unterwegs sind, zum Beispiel auf öffentlichen Plätzen und an Bushaltestellen. Sie werden angesprochen und sie können sich nähern. Sie greifen nicht ein, sie sind einfach präsent, vermitteln und stellen sich für Gespräche zur Verfügung, nur im Notfall verständigen die NW Hilfe. 

Die NW begeben sich nie in Gefahr, sind keine Sozialarbeiter, keine Ordnungshüter und keine Polizisten. Allein durch ihre Anwesenheit erhöhen die NW das Gefühl der Sicherheit im öffentlichen Raum.

Sie sind in Gruppen von mindestens zwei Personen in den Abend- und Nachtstunden bis maximal 24 Uhr in der Stadt unterwegs und sind durch auffällige blaue Westen gekennzeichnet. Neben ihrer Unterstützung für Jugendliche können die Nachtwanderer auch als Begleiter für Bürgerinnen und Bürger fungieren: Sie bringen zum Beispiel Besucher nach einer Veranstaltung zum Parkplatz oder zum Bahnhof oder begleiten Arbeiter nach ihrer Nachtschicht nach Hause. 

Werden auch SIE Nachtwandernder

Die Singener Kriminalprävention sucht weiterhin ehrenamtliche Projektmitarbeiter. Es werden rund 40 Freiwillige benötigt.

Jeder Erwachsene über 25 Jahre kann Nachtwanderer werden. Voraussetzung ist ein polizeiliches Führungszeugnis und die Teilnahme an einer Schulung. Während dieser Ausbildung erhalten die Ehrenamtlichen einen Erste-Hilfe-Kurs, ein Deeskalationstraining und die notwendigen rechtlichen Grundlagen.

Die Nachtwanderer sind während ihres Einsatzes versichert.

Interessierte können sich an die Singener Kriminalprävention wenden.

Anti-Graffiti-Mobil

Das Anti-Graffiti-Mobil

Ein kleiner quadratischer Kasten saugt sich an der Wand fest, mit einer der freien Hände kann das Sandstrahlrohr auf das Graffiti an der Wand gerichtet werden. Die Korngröße des Sandstrahlers kann je nach Beschaffenheit der Wand verändert werden. Der Saugkörper - etwa doppelt so groß wie ein Hausstaubsauger - lässt sich auf Rollen sehr leicht bewegen. Kein Schmutz, kaum Lärm, sehr einfach zu bedienen.... und sehr effektiv!

Die Singener Kriminalprävention (SKP) hat in den letzten Monaten wieder eine Zunahme von Graffiti an Hauswänden im gesamten Stadtgebiet festgestellt. Auffällig ist, dass besonders viele Privatpersonen in Singen die Graffiti oft nicht entfernen lassen. Vor einem solchen Verhalten warnt jedoch die „Broken-Window-Theorie“ Sie besagt, dass auf bereits beschädigte Objekte automatisch weitere vandalistische Taten folgen. Bezogen auf Graffiti bedeutet dies, dass die Hemmschwelle, Graffiti zu sprühen, sinkt, wenn bereits Beschmierungen vorhanden sind.

Was machen?

Aus diesem Grund wurde ein so genanntes Graffitimobil angeschafft. Mit ihm sollen sowohl öffentliche Flächen als auch verschmutzte Privatgrundstücke gereinigt werden.

Gegen eine Kaution und eine Gebühr von 25 Euro kann das Gerät ausgeliehen werden, so dass die Betroffenen ihre jeweilige Hauswand ohne großen Aufwand reinigen können. Sie müssten lediglich in Eigenleistung die Beschmierung selbst entfernen. Außerdem wurde ein Anhänger angeschafft, mit dessen Hilfe das Gerät leicht transportiert werden kann, es immer einsatzbereit ist und auf dem sich auch das notwendige kleine Notstromaggregat befindet. Über ein Verlängerungskabel kann das Gerät auch an die Hausstromversorgung angeschlossen werden.

Arbeitskreis Brennpunkte

Auf Initiative der SKP trifft sich seit Mitte 2011 vierteljährlich der Arbeitskreis Brennpunkte. Die Mitglieder sind Vertreter des Ordnungsamtes, der Landespolizei, der Bundespolizei, der Kommunalen Jugendarbeit, der Teestube, der Mobilen Jugendarbeit, der Fachbereiche Grün und Wasser der Stadt Singen, der Stadtreinigung und vieler weiterer Partner. Ziel des Arbeitskreises ist es, Strategien zur Entschärfung sogenannter Brennpunkte zu entwickeln.

In der Kriminalprävention spricht man von Brennpunkten, wenn man Orte kennt, an denen es über einen längeren Zeitraum kontinuierlich zu polizeilichen Vorkommnissen gekommen ist. In Singen kann derzeit "nur" der Bereich um den Bahnhof als Hotspot bezeichnet werden. Hier werden von allen Seiten - Landespolizei, Bundespolizei, Stadtverwaltung, Arbeitskreis Brennpunkte, Mobile Jugendarbeit usw. - Strategien gesucht, um eine zeitnahe Lösung zu finden. Die geplante umfangreiche Neugestaltung des Holzeareals wird dabei sicherlich helfen. 

Die AK will aber auch gegen sogenannte Abfall-Hotspots vorgehen und Interessenkonflikte im öffentlichen Raum angehen. So wurde beispielsweise der Wegweiser für Jugendliche im Juli 2012 erstmals vorgestellt. Alle 2 Jahre wird eine aktualisierte Version veröffentlicht. Der Wegweiser nennt Orte, an denen sich Jugendliche - auch in den Abendstunden - treffen können, ohne AnwohnerInnen oder die Allgemeinheit zu stören.