Interreg-Projekt IB-Green

Industrie- & Gewerbegebiete: Klimaresilient & fit für die Zukunft

Interreg-Projekt IB-Green

In Anbetracht des Klimawandels entwickeln sich Industrie- und Gewerbegebiete in Europa zunehmend zu Hitze-Hotspots, da sie in der Regel einen hohen Versiegelungsgrad aufweisen. Mit dem Projekt „Industrial and Business Parks – climate resilient & fit for future“ (IB-Green) will die Stadt Singen im Rahmen des Interreg-Nordwesteuropa (NWE) Programms gemeinsam mit zehn weiteren Projektpartnern aus Belgien, den Niederlanden, Luxemburg, Irland, Frankreich und Deutschland Lösungsstrategien zum Ausbau einer grün-blauen Infrastruktur in Industrie- und Gewerbegebieten erarbeiten.

Ziel des Projektes ist die Anpassung von Industrie- und Gewerbegebieten an den fortschreitenden Klimawandel durch den Schutz, Erhalt und die Förderung von Natur und Biodiversität sowie die Reduktion der Umweltverschmutzung unter Berücksichtigung zukünftiger Starkregenereignisse. 

Die Projektlaufzeit beträgt vier Jahre (2023-2026). Das Projekt hat ein Gesamtvolumen von 8,9 Millionen Euro und wird mit gut 5,4 Millionen Euro von der Europäischen Union gefördert.

Das Interreg-Nordwesteuropa (NWE) Programm

Interreg-Projekt IB-Green

Im Rahmen der „Europäischen territorialen Zusammenarbeit“ (Interreg) fördert die Europäische Union die grenzübergreifende Kooperation und Entwicklung zwischen Regionen und Städten. Für die aktuelle Förderperiode des Programms Interreg-Nordwesteuropa (NWE) (2021-2027) stehen insgesamt 310 Millionen Euro zur Verfügung, um transnationale Projekte in den Themenfeldern „Klima & Umwelt“, „Energiewende“, „Kreislaufwirtschaft“, „Innovation & Resilienz“ und „Inklusive Gesellschaft“ zu fördern.

Projektpartner

  • Klima-Bündnis e.V. (DE)
  • Stadt Arnhem (NL)
  • Stadt Leeuwarden (NL)
  • Métropole Européenne de Lille (FR)
  • Dùn Laoghaire Rathdown County Council & Sandyford Business District (IE)
  • Green Energy Park (BE)
  • Ministerium für Energie und Raumentwicklung (LU)
  • Hessisches Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie (DE)
  • Stadt Singen (Hohentwiel) (DE)
  • Wissenschaftsladen Bonn e.V. (DE)

Geplante Maßnahmen in Singen

Gewerbegebiete sind aufgrund ihres Versiegelungsgrades von ca. 80-90% besonders anfällig für Überhitzung. Die Entwicklung einer grün-blauen Infrastruktur in diesen Gebieten führt zu einer Minderung der negativen Klimaauswirkungen, d.h. zu einer Reduktion von Hitzestress, zum Erhalt der Biodiversität und zu einer Verbesserung der Luftqualität. So ergeben sich positive Effekte für die Anwohner und Beschäftigten, indem gesündere Lebens- und Arbeitsbedingungen geschaffen werden.

Mehr als die Hälfte der bebauten Kernstadtfläche in Singen ist als Gewerbegebiet ausgewiesen. Das Projekt IB-Green eröffnet die Möglichkeit, die grün-blaue Infrastruktur dieses Gewerbegebietes auszubauen. Gleichzeitig werden für das geplante Gewerbegebiet Tiefenreute-Bühl die planerischen Voraussetzungen für eine klimafreundliche Gestaltung geschaffen.

Folgende Maßnahmen sind vorgesehen:

Öffentlicher Raum (Bestand)

  • Erstellung eines Begrünungskonzeptes für das bestehende Gewerbegebiet
  • Investive Umsetzung des Begrünungskonzeptes (z.B. Baumpflanzungen, Entsiegelung, Anlegen von Grün-/Blühstreifen, Dachbegrünung)
  • Regenwassermanagement für einen zukünftig besseren Umgang mit Extremwetterereignissen (z.B. Starkniederschläge)

Private Gewerbeflächen (Bestand)

  • Beratung von zwei bis vier Unternehmen unterschiedlicher Größe im bestehenden Gewerbegebiet zur Förderung von Investitionsmaßnahmen auf deren Grundstücken (Best-Practice)
  • Initiierung eines Netzwerkes für die Unternehmen im Gewerbegebiet mit dem Ziel der Verbreitung der o.g. Best-Practice-Beispiele
  • Schulungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Führungskräfte der Unternehmen zur Klimaanpassung

Zukünftiges Gewerbegebiet Tiefenreute-Bühl

  • Ermittlung von Kriterien für ein klimaangepasstes Gewerbegebiet
  • Parkraumkonzept für zwei zentrale Parkhäuser zur Minimierung der Flächenversiegelung durch Stellplätze

Im Zeitraum 2022-2026 werden in Singen 840.000 € für die Umsetzung dieser Maßnahmen eingesetzt. Die Europäische Union unterstützt die Stadt Singen dabei im Rahmen des Interreg-Nordwesteuropa (NWE) Programms mit gut 500.000 €.

Kontakt

Johanna Volz
Leitung Stabsstelle Klimaschutz & Klimaanpassung
Raum 8
Freiheitstraße 6
78224 Singen (Hohentwiel)