Die Qualität von Bauten sowie Stadt- und Freiräumen ist ein wichtiger Faktor für Lebensqualität und für die Wettbewerbsfähigkeit von Kommunen. Seit Beginn des Jahres 2022 tagt deshalb und aufgrund der positiven Erfahrungen, die man mit dem projektbezogenen Gestaltungsbeirat zum Einkaufszentrum CANO gemacht hatte, in Singen einmal im Quartal der Gestaltungsbeirat. Er soll als unabhängiges Gremium aus Architektinnen und Architekten sowie einer Landschaftsarchitektin und einem Landschaftsarchitekten den Gemeinderat sowie den Fachbereich Bauen der Stadtverwaltung Singen in gestalterischen Fragestellungen beraten.

Externe Beraterinnen und Berater

Mit Beschluss des Gemeinderats vom Juli 2021 wurde Thomas Mügge, Leiter des Fachbereichs Bauen beauftragt, für dieses Gremium geeignete externe Fachleute zu finden, die zunächst für drei Jahre in dem Gremium tätig werden.

Als externe Beraterin und Berater konnten, für den Singener Gestaltungsbeirat folgende Mitglieder gewonnen werden:

Der Singener Gestaltungsbeirat
Der Singener Gestaltungsbeirat (v.l.n.r.): Günter Hermann, Prof. Leonhard Schenk, Almut Henne, Werner Wohlleber

Almut Henne • Landschaftsarchitektin, Freiburg

Henne Korn Landschaftsarchitekten, Freiburg; Fachpreisrichterin bei städtebaulichen und Architektenwettbewerben

Projekte u.a.: Ortsmitte Niederwinden, Ortsmitte Lahr-Sulz, Leopoldsplatz Baden-Baden, Leonardo-da-Vinci-Platz Böblingen, Frei- und Seebad Fischbach, Neugestaltung Dorfplatz mit Ufergestaltung Gereutertalstraße Lahr

Günter Hermann • Architekt BDA/DWB, Stuttgart + Tuttlingen

Büro Günter Hermann Architekten in Stuttgart + Tuttlingen; Lehrbeauftragter FH Konstanz und Universität Stuttgart für Baukonstruktion und Entwerfen (1980-1995); Fachpreisrichter bei Architektenwettbewerben

Projekte u.a. Scala Kino Tuttlingen, Deutsche Bundesbank Berlin, Aesculapium Tuttlingen, Aesculap Akademie Bochum, Hochschulcampus Tuttlingen, Zeiss Forum Oberkochen.

Prof. Leonhard Schenk • Stadtplaner DASL/SRL und Architekt BDA, Stuttgart

Büro LS Architektur Städtebau, Stuttgart • Professur für Städtebau und Entwerfen an der HTWG Konstanz (seit 2003) • Fachpreisrichter bei städtebaulichen und Architektenwettbewerben

Städtebauliche Entwürfe, Masterpläne und Gutachten, u.a. für Tübingen, Baden-Baden, Freiburg i. Br. • Publikationen zum Thema Wohnungs- und Städtebau • Mitglied des Gestaltungsbeirats Baden-Baden (2015 - 2021), Mitglied der Kommission für Stadtbild und Architektur, Würzburg (seit 2022)

Werner Wohlleber • Architekt BDA, Rottweil

Mitbegründer Architekten Broghammer Jana Wohlleber BDA, Zimmern ob Rottweil; Fachpreisrichter bei Architektenwettbewerben

Projekte u.a. Bildungsakademie Singen, Marktplatz und Rathaus Aldingen­­, Hochschule „Waldcampus Aalen“, Kreissporthalle Tuttlingen, Gemeinschaftsschule Gebhard Konstanz, Berufsschulzentrum Radolfzell, Seniorenzentrum „Haus Katharina Egg“ Freiburg, Druckzentrum Südwest VS

Alle externen Beraterinnen und Berater zeichnen sich durch ein hohes Maß an fachlicher Kompetenz bei langjähriger Erfahrung mit Bauaufgaben in Städten unserer Größenordnung und insbesondere im süddeutschen Raum aus.

Arbeitsweise des Gestaltungsbeirats

Der Gestaltungsbeirat berät ausschließlich über, aufgrund ihrer Lage, Größenordnung, Funktion und/oder lokalgeschichtliche Bedeutung, städtebaulich prägende Bauvorhaben. Nicht behandelt werden daher in der Regel z.B. Einfamilienhäuser in Wohngebieten oder Gewerbebauten in zentraler Lage in einem Gewerbegebiet.

Die Expertin und die Experten tragen mit ihren Empfehlungen Sorge dafür, dass alle Aspekte und Interessen des Planens und Bauens berücksichtigt und im Sinne einer guten Baukultur untereinander abgestimmt werden.

Der Gestaltungsbeirat tagt in öffentlicher Sitzung unter Teilnahme einer Vertreterin oder eines Vertreters jeder Fraktion des Gemeinderats, des Oberbürgermeisters, des Fachbereichsleiters und weiteren Architektinnen und Architekten sowie Stadtplanerinnen und Stadtplanern aus dem Fachbereich Bauen.

Vormittags findet mit den externen Mitgliedern entsprechend der Tagesordnung eine Rundfahrt zu den verschiedenen Projektorten statt.

Den Architektinnen und Architekten sowie den Bauherrinnen und Bauherren des jeweiligen Bauprojekts wird im Anschluss ab 14.00 Uhr Gelegenheit gegeben, im Bürgersaal im Rathaus Singen ihre Entwürfe den Mitgliedern des Gestaltungsbeirats sowie der Öffentlichkeit selbst vorzustellen.

Das Beratungsergebnis wird in schriftlichen Stellungnahmen/Protokollen der externen Expertin und Experten für die jeweiligen Planer/Bauherrschaften, den Gemeinderat und die Öffentlichkeit festgehalten.

Eventuell unterschiedliche Interessen von Stadtplanung, Politik und Bauherrschaft sollen mit dem Wirken des Gestaltungsbeirats ausgeglichen und die lokale Baukultur gefördert werden. Zielsetzung ist auch, dass Öffentlichkeit und Presse über die Arbeit des Beirats durch die öffentlichen Sitzungen laufend informiert bleiben.

Förderung des Landes

In Baden-Württemberg wurden bereits 46 kommunale Gestaltungsbeiräte eingerichtet. 36 Städte und Gemeinden haben seit 2016 eine Förderung des Landes erhalten. Die erstmalige Einrichtung eines allgemeinen Gestaltungsbeirats in Singen wird laut Förderbescheid vom November 2021 finanziell für den längsten, dafür vorgesehenen Zeitraum von zwei Jahren gefördert.

Nicole Razavi MdL (CDU) ist seit Mai 2021 Ministerin für „Landesentwicklung und Wohnen“ des Landes Baden-Württemberg. Die Bauministerin sagt hierzu: „Die großen strukturellen Veränderungen in den Städten und Gemeinden machen heute Gestaltungsbeiräte noch wertvoller. Die Lebensqualität der Stadtzentren, der Quartiere oder der eigenen Wohnumgebung hat seit Beginn der Corona-Pandemie nochmals massiv an Bedeutung gewonnen. Deshalb setzen auch immer mehr Kommunen auf die Beratung durch Gestaltungsbeiräte. Gestaltungsbeiräte fördern den Austausch zwischen Verwaltung, Politik und Öffentlichkeit und helfen dabei, die besten städtebaulichen und architektonischen Lösungen zu finden“.

Bereits in den ersten zwei Sitzungen konnte bei verschiedenen geplanten Bauprojekten durch gezielte Empfehlungen die positive Fortentwicklung der Entwürfe erreicht werden.

Pressespiegel

Südkurier am 22.09.22

„Jetzt wird es konkret: Friedingen bekommt ein neues Feuerwehrhaus. Das sind die Pläne“

Dass, das historische Friedinger Feuerwehrhaus ist nicht nur in die Jahre gekommen, sondern auch zu klein ist und nicht mehr den Vorgaben für die Arbeit der Einsatzkräfte entspricht, damit beschäftigt sich der Südkurier anlässlich des 3. Sitzung des Gestaltungsbeirats in Singen. Architekt Jochen Bussmann vom Planungsbüro Niederberger stellte Pläne für einen Neubau auf dem freien Platz vor der vor, die in Abstimmung mit der Stadtverwaltung entsprechend dem städtebaulichen Konzept für die Mitte Friedingens entstanden sind.

Der Journalist Stephan Freissmann stellt so auch ganz richtig fest, dass die Planung, welche mit dem Neubau alle Defizite beheben soll, weit fortgeschritten ist und die externen Architekten im Gestaltungsbeirat zur Außengestaltung des Gebäudes nicht viel anzumerken hatten. Anmerkungen hatten sie in diesem Fall zur Funktionalität der Grundrisse, die seitens der anwesenden Vertreter der Feuerwehr Beuren und des Planers dankend zur Kenntnis genommen wurden. Hier wurde festgestellt, dass diese in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr überarbeitet würden.

Der Südkurier sieht in seinem Artikel sehr wohl die Arbeit, die der Gestaltungsbeirat hinsichtlich Anregungen zu einer stimmigen, besseren Gestaltung der Fassaden geleistet hat: „Diskussionen gab es im Gremium eher um die Gestaltung von Fenstern und Ecken des Gebäudes“.

Auch auf die Anmerkungen der Landschaftsarchitektin Almut Henne, die ebenfalls zu den externen Expert:innen des Gestaltungsbeirats gehört, zu den Außenanlagen geht die Berichterstattung ein. Frau Henne selbst war bei der Sitzung entschuldigt. Die schriftlich von Ihr im Vorfeld verfassten Anmerkungen trug aber Architekt Werner Wohlleber als ihr Kollege im Gestaltungsbeirat stellvertretend vor. Wie Herr Mügge, Architekt im Gestaltungsbeirat und Fachbereichsleiter für den Fachbereich Bauen in Singen erläuterte, soll das Feuerwehrhaus künftig städtebaulich die einseitige Bebauung eines Platzes markieren, der selbst die Qualität eines öffentlichen Dorfplatzes erreichen soll und gleichzeitig den Belangen der Feuerwehr für z.B. Übungen gerecht werden muss. Dass aus Sicht von Frau Henne Fragen, wie die richtige Ausrichtung des Platzes zu einer der Straßen, die Begrenzung des Platzes und der Umgang mit dem Anstieg des Geländes nach Süden noch unbeantwortet seien, nimmt der Artikel gut auf. Hier berichtet der Südkurier korrekt, dass die Planung eines solchen Platzes nicht in der Zuständigkeit der Hochbauarchitekten liegen würde, sondern hierzu parallel, über die städtebauliche Grundkonzeption hinaus, eine entsprechende Freiraumplanung seitens des Fachbereichs Bauen angestoßen werden müsse.

Südkurier am 02.07.22

„40 Jahre als Parkplatz sind genug: Hier soll ein Gebäude mit 31 Wohnungen entstehen“

Der Südkurier widmet sich mit seinem Artikel zunächst dem Bauvorhaben eines Mehrfamilienhauses in der Freiheitstraße Ecke Höristraße, welches neben verschiedenen anderen Projekten in der Sitzung des Gestaltungsbeirats am 22. Juni beraten wurde.

Insbesondere beschäftigte hier den Gestaltungsbeirat und auch Journalist Stephan Freißmann der Aspekt, dass die Grundstücksecke zur Freiheitstraße in der 40 Jahre dauernden Interimsphase durch eine große und über 100 Jahre alte Kastanie dominiert wird. Denn diese soll erhalten bleiben; sie ist prägend für den Straßenraum und auch ein sogenanntes „Naturdenkmal“, was dem Baum, der zwar alt ist, aber trotz des schwierigen Standorts groß und gutentwickelt dasteht, einen besonderen Schutzstatus verleiht. So war es für den Südkurier auch wenig verwunderlich, dass das namhafte Stuttgarter Architekturbüro Schwarz Architekten zunächst im März eine Planung mit einer konkav in die Gebäudeecke eingeschnittene Rundung vorgelegt hatte.

Außerdem, berichtet das Blatt, hatte eine, als langgezogene Rundung auskragende Gebäudefassade zur Höristraße das Gremium damals gestört. Folgerichtig sei nun ein neuer Entwurf entstanden, der in der Überarbeitung orthogonale Gebäudekanten vorsieht. „Um die Kastanie herum bildet das Gebäude nun einen eckig ausgeschnittenen Platz“ wertet die Tageszeitung Südkurier und zitiert, dass nun ein „gut proportionierter Platzraum“ entstehe, der auch genügend Raum für die Baumkrone lasse.

Auch die anderen, weiteren Anregungen des Gestaltungsbeirats wurden von Schwarz Architekten ebenfalls im neuen Entwurf umgesetzt, fasst Freißmann zusammen und zitiert Thomas Mügge, den Fachbereichsleiter Bauen bei der Stadtverwaltung: „Dass der Gestaltungsbeirat es wünschenswert fände, wenn sich auch die Stadt an einer hochwertigen Platzgestaltung mit ihren öffentlichen Flächen im Bereich der Kastanie beteilige, das haben wir gerne aufgenommen“.

Besonders interessant; im Interview nach der Sitzung verrät der planende Architekt Jo Schwarz dem Journalisten, dass die Überarbeitung zwar viel Arbeit gemacht habe, aber er sähe einen entscheidenden Vorteil des Gestaltungsbeirats: „Es ist ein unabhängiges Gremium. Die Empfehlungen der externen Fachleute haben am Ende zu einem besseren Ergebnis geführt“, gibt der Südkurier den Architekten wieder.

Südkurier am 16.03.22 anlässlich der ersten Sitzung

„Architekten auf die Finger geschaut: Diese drei Bauprojekte sollen Singen prägen“

In einem umfassenden Artikel widmet sich die Journalistin Isabelle Arndt der Tageszeitung Südkurier der ersten Sitzung des Singener Gestaltungsbeirats.  Dieser, so der Südkurier, spricht bei seiner ersten Sitzung einige Empfehlungen aus und vergibt Hausaufgaben an die Planer. Der Südkurier stellt dabei zusammenfassend zunächst fest: „Während das Schlossquartier gut ankam, sollen zwei Architekten bei anderen Projekten noch nacharbeiten“.

Doch zunächst schreibt Frau Arndt über die Premiere des Singener Gestaltungsbeirats. Die Expertinnen und Experten für Freiräume und Architektur sind: Landschaftsarchitektin Almut Henne, Professor für Städtebau und Entwerfen an der HTWG Konstanz Leonhard Schenk und die Architekten Günter Hermann und Werner Wohlleber. Gut verständlich und umfassend fasst Journalistin Arndt dabei zusammen, worum es geht: wie Singen in Zukunft aussehen soll, dies sei eine Frage, die der Gestaltungsbeirat künftig mitbeantworten möchte und, ob ein Bauvorhaben vom Entwurf her stimmig sei und so dem städtischen Charakter Singens entspräche. Weiter auf der Liste die Fragestellungen, ob im Einzelfall zu schlicht oder zu dicht gebaut würde und auf welche Punkte die Bauherren achten sollten. Hierzu zitiert der Südkurier Professor Schenk aus der konstituierenden Sitzung: „Ein Gestaltungsbeirat soll die städtebauliche Qualität fördern helfen. Wir sind sozusagen die Anwälte des öffentlichen Raums. Was beim Neubau des Einkaufszentrums CANO projektbezogen begann, wird nun zur festen Größe für Singens Stadtentwicklung. Der Gestaltungsbeirat hat aber nicht die Macht, Gestaltungen zu bestimmen, unsere Stellungnahmen haben vielmehr empfehlenden Charakter“.

Es folgt die Erläuterung des Tagesablaufs anlässlich der Sitzung. Drei Projekte habe sich der Gestaltungsbeirat am Vormittag angesehen, bevor die Experten nachmittags mit weiteren Beiratsmitgliedern und Projektverantwortlichen im Bürgersaal zusammengekommen waren. „In einigen Punkten fielen die Anmerkungen sehr eindringlich aus“, bemerkt das Blatt. So gab es “Glückwünsche“ für den gelungenen Entwurf des international erfolgreichen Architekturbüros Dietrich / Untertrifaller aus Bregenz für das Bauprojekt Schlossquartier am Singener Schloss und entlang der Schaffhauser Straße. Abstimmungsbedarf, so der Südkurier, gäbe es hier noch beim Thema Denkmalschutz. Dabei ginge es beispielsweise um die Remise, wie Architekt Much Untertrifaller erklärte. „Wir tauschen einfach die Garagentore durch Fenster“ lautet hier ein Zitat aus der Sitzung.

Für das Schlossquartier sollen Neubauten die drei bestehenden Wohnhäuser ersetzen, berichtet sie, und dabei Gewerbe und Wohnen verbinden. „Bei der Gestaltung haben wir darauf geachtet, dass das Schloss seine dominante Stellung behält.“ gibt der Südkurier den Architekten wieder. Und ergänzt: das gelte sowohl bei der Höhe als auch bei der Farbpalette. Das Konzept der Prisma AG aus Friedrichshafen habe sich durchaus an anderen Standorten bewährt, bemerkt Stadtrat Volkmar Schmitt-Förster, „es ist gut, dass solche Standorte leben“ zitiert ihn Isabelle Arndt. Die Planung sei gut durchdacht, was man beispielsweise an der Organisation der zweigeschossigen Tiefgarage sehen könne, wird berichtet, aber auch, dass sich Herr Schmitt-Förster als Architekt an der Höhenentwicklung Richtung der Nachbarbebauung im Westen störe. Diese Höhenstaffelung der Baukörper im Straßenverlauf sei im Vorfeld viel diskutiert, aber letztlich für gut befunden worden, nimmt der Südkurier die Antwort von Architekt Werner Wohlleber auf und zitiert weiter: „Wir beglückwünschen den Bauherren zu einem solchen Projekt. Es ist städtisch, Singen ist eine Stadt - das unterstreicht es!“.

Nicht unerwähnt bleibt die Stellungnahme der Landschaftsarchitektin Almut Henne zum Konzept für die Außenanlagen- und Freiraumgestaltung am Schlossquartier. Im Schlosspark und seinen Schnittstellen zu den Bauflächen sieht Frau Henne hier ein besonders Potenzial für die Gesamtkonzeption „Es ist wirklich ein sehr großes, wichtiges Projekt“ wird sie dabei zitiert, “der Park sei dabei keine schöne Zutat, sondern elementar“.

Es folgt der Bericht des Südkuriers zum nächsten Tagesordnungspunkt, dem geplanten Neubau eines Mehrfamilienhauses Freiheitstraße Ecke Höristraße. Der Entwurf des Stuttgarter Architekten Jo Schwarz wurde kontrovers diskutiert. Insbesondere das Motiv eines kreisrunden Ausschnitts an der Gebäudeecke zum Straßenraum hin, um einer bestehenden, als Naturdenkmal zu erhaltenden, alten Kastanie gerecht zu werden, wurde vom Gestaltungsbeirat kritisiert, schreibt Frau Arndt. Das Haus müsse auch ohne Baum funktionieren, stimmte Stadtrat Volkmar Schmitt-Förster (Freie Wähler) den Experten bei, denn dieser könne auch einmal kaputtgehen. Eine eckige Aussparung, wird die Wortmeldung der Landschaftsarchitektin Almut Henne aufgenommen, würde auch die Wurzeln der bestehenden Kastanie besser schonen. Zwar solle entsprechend der Erläuterungen des Architekten hier ein kleiner runder Platz entstehen, an dem etwa ein Bäcker für Café-Atmosphäre sorgen können, so Arndt, aber der Beweggrund, dass eine eckige Aussparung unwirtschaftlich wäre, konnte nicht überzeugen.

Auch die zweite Rundung entlang der Außenfassade an der Höristraße solle nach der Meinung des Gestaltungsbeirats nicht erfolgen. „Die zweite Rundung war für uns irgendwie nicht nachvollziehbar“, zitiert sie Werner Wohlleber. Und über den Entwurf der Ansichten im Bereich des Erdgeschosses konnte der Südkurier von wenig Zufriedenheit bei den externen Beratern berichten: „Das ist schon fast eine Kellerfassade“, wird das Urteil von Architekt Wohlleber wiedergegeben, „denn das Erdgeschoss soll nicht wie die oberen Geschosse hölzern sein, sondern verputzt werden.“. „Wir haben da extreme Bedenken, das muss freundlicher werden“, zitiert der Südkurier Prof Leonhard Schenk, der im Weiteren um Wiedervorlage des Entwurfs in zwei bis drei Varianten sowie einem Arbeitsmodell bat.

Damit kommt Isabelle Arndt zum letzten Tagesordnungspunkt der Sitzung, dem Entwurf eines Mehrfamilienhauses als sogenanntes „Generationenhaus“ in Bohlingen, bei dem die Grundstücksvergabe seitens der Stadt Singen im Zuge einer sogenannten Konzeptvergabe erfolge. Laut Architekt Hubert Thanner aus Rielasingen solle hier ein Sechs-Familienhaus entstehen. So seien sechs Parkplätze oberirdisch vor dem Gebäude geplant, sechs weitere darunter in einer Tiefgarage, fasst Frau Arndt seine Ausführungen zusammen. Daran störten sich sowohl Leonhard Schenk als auch sein Beiratskollege Günter Hermann, berichtet sie weiter, während Prof Schenk vorschlug, die oberirdischen Parkplätze etwas auszudünnen, war Architekt Günter Hermann angesichts der malerischen Lage am Ortsrand drastischer, sagt sie: „Ich würde am liebsten überhaupt keine Autos sehen.“, so Hermann.

Weitere Anregungen gab der Gestaltungsbeirat, so der Südkurier, hinsichtlich der vorliegenden Entwurfspläne, der Ansichten. Prof Schenk, gibt Frau Arndt wieder, sagte hierzu: „Ihr Gebäude hat den Auftakt für die ganze Reihe an geplanten Mehrfamilienhäusern. Geben Sie dem Haus ein Gesicht.“ Auch hier, so der Südkurier, wünschte sich das Gremium die Wiedervorlage.

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